Aufzucht & Haltung der Gänse










Im Frühjahr kaufen wir Bio Küken (seit 2018: von Familie Kucka aus Sachsen) und ziehen sie im Stall groß bis sie etwa 3 bis 5 Wochen alt sind. Dann sind sie einigermaßen "wetter- und wasserfest" und groß genug, um vielen potentiellen Räubern wie Greifvögeln zu entgehen. Die Küken bekommen ökologisches Aufzuchtfutter (Kaisermühle, Arnstein-Gänheim), Bio Getreide oder -keimlinge, gehackte Brennnesseln und Gras. Warm gehalten werden sie mit Stroheinstreu und Rotlichtlampen.

Gänseküken unter Rotlicht
Gänseküken unter Rotlicht

Nach der Stallaufzucht haben sie bei jedem Wetter täglich freien Zugang zur 7000 qm großen Wiese und fressen den ganzen Tag Gräser, Klee, Kräuter und Samen. Vorallem Enten komplettieren ihren Speiseplan außerdem mit Insekten, Würmern, Schnecken und Fröschen. Zugefüttert wird dann nur noch Fallobst (Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen) und Getreide (Futtergerste, -hafer, -weizen und/oder -triticale, möglichst gekeimt und nur abends im Stall). Beim Verfüttern von Getreide, das ja ein Mastfutter darstellt, gilt bei uns: So wenig wie möglich und so viel wie nötig. Sobald die Wiese im Herbst nicht mehr viel Gras hergibt, bekommen sie zusätzlich Heu.

Da Gänse und Enten Wasservögel sind, brauchen sie die Möglichkeit zum Schwimmen und Baden, um sich wirklich wohl zu fühlen. Auf ihrer Wiese können sie diesem Trieb im eigens dafür angelegten Teich nachgehen. Dafür müssen sie ihr Gefieder täglich putzen und einfetten.

Badespaß
Badespaß

Wenn die Tiere die zweite Mauser hinter sich haben, sind sie sehr widerstandsfähig und genügsam. Die kleine Truppe sucht sich das meiste Futter selbst, Sträucher und Bäume dienen im Sommer als Schattenspender und der Teich zur Abkühlung. Nur über Nacht müssen wir die Tiere zum Schutz vor Räubern wie Füchsen und Mardern im Stall einsperren.

immer am Wasser
immer am Wasser

Der luftige Stall wird täglich komplett mit frischem Stroh eingestreut und so regelmäßig ausgemistet, dass immer ein gutes Stallklima herrscht. Er hat eine Gesamtfläche von ca. 60qm für eine Gänseherde mit 100 Tieren und besteht aus zwei, etwa gleich großen Bereichen: ein solide gemauerter Stallbereich und ein sog. Außenklimabereich, der zwar überdacht, aber mittels Gittern sehr offen gestaltet ist. So haben die Tiere auch im Stall Kontakt zum natürlichen Klima mit Sonnenlicht, Frischluft und Kältereiz.

"Kaltstallbereich" des Gänsestalls
"Kaltstallbereich" des Gänsestalls

Besonders in Ausnahmesituationen wie einer Stallpflicht, wenn die Tiere wegen Vogelgrippegefahr zeitweilig nicht nach draußen dürfen, erhöht der Außenklimabereich deutlich die Lebensqualität für die Tiere im Stall.

Unsere Gänse bekommen niemals Antibiotika oder andere Substanzen aus der Rubrik "chemische Keule". Wir geben nur Vitamine, Selen, Futterkalk und Muschelgrit.

Gänse während der Mauser
Gänse während der Mauser

Gänse und Enten zu halten, macht viel Freude. Die kleinen Küken erweichen jedes Herz und sind besonders bei Kindern sehr beliebt. Da wir ruhig und sanft mit ihnen umgehen, werden sie auch recht zahm, kommen auf Zuruf angewatschelt und schnattern und zupfen neugierig an Schuhen, Kleidung und Händen herum.

Auch sind sie sehr aufmerksam und wachsam. Sobald sie etwas Interessantes oder vermeintlich Gefährliches erspähen, geben sie durch lautes Rufen Bescheid.

Alle Gegenstände, mit denen Gänse Kontakt haben, sollten möglichst robust und schadstofffrei sein, denn vor ihren fleißigen und unermüdlichen Schnäbeln ist nichts sicher. Zierpflanzen und junge Obstbäume müssen z.B. mit einer Umzäunung vor ihnen geschützt werden.

Besucher auf der Gänsewiese
Besucher auf der Gänsewiese